Jetzt Teil drei!

Schon melde ich mich wieder vom Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig! Im ersten Gefechtsausschnitt der SCHUTZ 2012 haben wir gesehen, wie schnell zwei Jägergruppen mittels Luftbeweglichkeit durch Hubschrauber in Stellung gebracht werden und kämpfen können. Es gibt aber taktische Lagen, in denen diese Jägergruppen Unterstützungskräfte benötigen, um ihren Auftrag zu erfüllen. Das können etwa Pioniere, Kampfmittelbeseitiger oder wie in unserem nächsten Gefechtsausschnitt eine Panzerabwehrgruppe sein. Auch das stellt für den Black Hawk kein Problem dar - so was wird schnell und präzise erledigt! Der Hubschrauber kann auch am Außenlasthaken bis zu vier Tonnen schwere Lasten transportieren! Darunter fallen alle schweren Infanteriewaffen und auch leichte Fahrzeuge oder etwa im Katastropheneinsatz Löschbehälter oder auch Bäume nach Sturmschäden.

 

 In unserem zweiten Gefechtsausschnitt sehen wir die Anlandung einer Panzerabwehrgruppe - ausgerüstet mit zwei Panzerabwehrlenkwaffen 2000 BILL. Diese Waffe stammt aus Schweden und durchschlägt bis zu 60 Zentimeter Panzerstahl auf bis zu zwei Kilometer Entfernung! Bemerkenswert an der BILL ist, daß der Flugkörper rund einen Meter über der Visierlinie fliegt und von oben die meist schwächeren Dachpanzerungen durchschlägt. Mit dem Wärmebildgerät, das Temperaturunterschiede in Bildern sichtbar macht, kann die BILL auch herkömmlich getarnte Ziele bei Tag und Nacht aufklären und bekämpfen!  

 

Wieder kommt der Einweiser zu seinem Einsatz und weist dem einschwebenden Black Hawk seinen Landeplatz zu! Ganz langsam und behutsam landet der Pilot seinen "Blacky" - ganz so, wie wenn er uns tolle Fotomotive bieten wollte! Sobald der große Hubschrauber sicher am Boden ist, wird die Schiebetür geöffnet und die "Deutschmeister" sitzen mit ihren BILL ab. Zügig geht die Panzerabwehrgruppe neben dem Fluggerät in Stellung und macht sich ganz klein, um so einen sicheren Abflug zu ermöglichen. Genauso schnell wie der Black Hawk startet und hinter der nächsten Waldecke verschwindet verlassen die Soldaten die Landezone. Sie gewinnen neben einem sichtlich beeindruckten Absperrposten den Rand des Waldes, in dem sie dann auch verschwinden. Einer der beiden Panzerabwehrtrupps geht dann in unserem Sichtbereich in Stellung und wir können verfolgen, wie mit der BILL ein Hartziel - in unserem Fall ein ausgedienter Jagdpanzer Kürassier bekämpft wird! Bataillonsfotograf Kurt Frühwirth hat für uns Bilder zur Verfügung gestellt, auf denen sogar der Flugkörper beim Abschuß und der Lenkdraht der Lenkwaffe zu sehen sind - einfach sensationell! Der scharfe Einsatz von insgesamt acht Lenkwaffen stellt eine Premiere bei den "Deutschmeistern" dar!

Beide Gefechtsausschnitte haben begeisterte Zuseher gefunden - sowohl in den Reihen der Besucher als auch in den Reihen des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch - und Deutschmeister"! Man hat nämlich Vorführung für die Besucher und Lehrübung für Mitglieder des Bataillonsstabes und Kompaniekommandanten schlauerweise miteinander kombiniert. Dadurch konnten die Führungskräfte wertvolle Eindrücke von Anlandungen mit dem Black Hawk und der Panzerabwehrlenkwaffe BILL bei der Bekämpfung von Zielen gewinnen! Übrigens - die BILL ist ein echtes Mehrzweckgerät bei den "Deutschmeistern" - mit ihrem Wärmebildgerät wird sie auch für die Aufklärung und im Objektschutz zur Überwachung eingesetzt! Um die Eindrücke beim Zuschauen noch durch solche beim Mitmachen zu verdichten, verlegen die Führungskräfte mittels Airlift zurück in das Lager Kaufholz!

 

Wieder schwebt der "Blacky" majestätisch und fotogen für uns ein - diesmal sieht man sogar durch die hohe Luftfeuchtigkeit Schleppen an den Spitzen der Rotorblätter! Gemeinsam weisen uns der Bordtechniker und unser Einweiser den sichersten Weg zum Hubschrauber und wir gehen an Bord. Fliegen - meint man ja heutezutage voreilig, ist ja nichts Besonderes mehr - aber das gilt nicht für den Black Hawk! Schon vor dem Start und dann vor allem beim Start spürt man hautnah die schiere Kraft, die dieses Fluggerät hat! Und im Flug riecht man förmlich die Natur rundherum und hat einen traumhaften Blick auf die geheimnisvolle Waldviertler Landschaft! Auch unser Einweiser Günther und Bataillonskommandant Major Blaha sind vom Flug begeistert und unser Pilot - der ist Vizeleutnant - legt noch eine kleine Schleife über den Ort Allentsteig dazu! Schon landen wir am traditionellen Hubschrauberlandeplatz im Lager Kaufholz - der Wiese neben der futuristischen Kirche! Wir gehen von Bord und beobachten, wie der Black Hawk wieder abhebt - spannend dabei, wie weit die Rotorblätter ganz unmittelbar vor dem Start nach oben zeigen! Viel Glück Kameraden und kommt gut heim nach Langenlebarn!   

In Riesenschritten nähern wir uns nun dem Höhepunkt der SCHUTZ 2012 - der Gefechtsübung "Lage Steinbach", bei der das gesamte Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" eingesetzt wird! Das oberste Leitprinzip der "Lage Steinbach" ist ganz einfach: "Wer im urbanen Bereich effektiv wichtige Objekte schützen will, muß in letzter Instanz auch im urbanen Raum kämpfen können!" Übungsraum für diese anspruchsvolle Gefechtsübung ist die Urbane Trainingsanlage Steinbach und angrenzende Teile des Truppenübungsplatzes Allentsteig.

 

Ganz am Beginn einer jeden erfolgreichen militärischen Aktion steht immer die Aufklärung! Sie dient der Informationsgewinnung im Einsatzraum und der Erkundung der Möglichkeiten für die eigenen Kräfte. Für diesen Auftrag verfügen die "Deutschmeister" über einen eigenen Aufklärungszug, der zur Stabskompanie gehört. Bewährtes Einsatzgerät der Aufklärer ist der Pinzgauer, der abgeplant und mit den, alle Manöverfans freuenden Tarnnetzverbrauch, in´s Feld geführt wird! Schon an den Tagen vor der "Lage Steinbach" trainiert der Aufklärungszug ausgiebig Aufklärungseinsätze. Ein Besuch bei einer der Befehlsausgaben und beim Abrücken der Aufklärungsgruppen bei noch schönem Wetter lohnt sich immer!

 

Pünktlich zum Beginn der Gefechtsübung zeigt uns das Waldviertel aber dann sein anderes Wettergesicht! Die Temperaturen fallen innerhalb weniger Stunden vom Sommer in den Spätherbst und es regnet in Strömen - es ist also bestes Infanteriewetter! Aber das kann die "Deutschmeister" nicht einmal eine Minute lang aufhalten! Zuerst wird der Aufklärungszug zur vorgestaffelten Aufklärung auf den Raum der Urbanen Trainingsanlage Steinbach angesetzt. Vor dem Abrücken zum Einsatz sind unsere Bilder der Aufklärungsgruppen entstanden - mit der düsteren Wetterkulisse im Hintergrund! Da sieht man ganz deutlich, was für wilde Gesellen da in die Nacht hinausziehen!        

Was der Aufklärungszug an Lageinformationen so mitbringt - ein klein wenig Geduld, Kameraden! Die Qualität der Informationen, die der Aufklärungszug für den Bataillonsstab mitbringt, wird ganz entscheidend für den Ansatz des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" am nächsten Tag sein! Und wie wird sich das Wetter auf die "Lage Steinbach" auswirken - wie werden die Milizsoldaten mit dem regelrechten Wettersturz im Gelände zurechtkommen? Auskunft über all diese Fragen bringt uns bald der vierte Teil der SCHUTZ 2012! Zunächst möchte ich heute ganz speziell dem Einweiser für den Black Hawk - unserem Günther danken! Er hat es immer ganz perfekt organisiert, daß tolle Fotos von den Airlifts möglich waren - danke Günther! Danken möchte ich aber auch heute dem Bataillonsfotografen Kurth Frühwirth, der vom Schießen mit der Panzerabwehrlenkwaffe BILL sensationelle Fotos gespendet hat! Bis bald beim Höhepunkt der SCHUTZ 2012 - der "Lage Steinbach!"

Ein journalistischer Beitrag von unserem Vereinsmitglied Anton Czech