Die Waffenübung „Feuerwerk 2018“ führte das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" auf den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Für die Soldaten des Bataillons ist dieser Ort kein unbekannter: Auf der "Seetaler", wie der Übungsplatz auch genannt wird, waren sie bereits 2007. Für das Bataillon war es damals die erste gemeinsame Übung, nachdem es 2006 aufgestellt wurde.
Der Übungsname wurde nicht zufällig gewählt: Arbeitsintensiver Übungsinhalt war die Grundschießfertigkeit des gesamten Bataillons - sie ist Voraussetzung dafür, dass ein Soldat als Wache oder im Assistenz- und Auslandseinsatz verwendet werden kann. Um diese zu erlangen, muss jeder Soldat 18 Übungen mit dem Sturmgewehr und 14 Übungen mit der Pistole schießen. Hat er 75 Prozent der Übungen erfolgreich geschossen, hat er die Grundschießfertigkeit erlangt. Die etwa 600 Soldaten des Bataillons haben bis Donnerstag rund 106.400 Schuss mit dem Sturmgewehr und 56.660 mit der Pistole verschossen.
In der Vorstaffelung - der letzten Planungsphase, bevor das gesamte Bataillon übte - besuchte Milizbeauftragter Generalmajor Erwin Hameseder die Soldaten. Oberst Koroknai, Kommandant des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister", informierte ihn über die Übung und die Herausforderungen, die den Ablauf ungünstig beeinflussten. Der Sonntag begann mit einer Feldmesse, in deren Rahmen eine Fahnenweihe und die Segnung des Bataillonsweines erfolgten. Nach einem kurzen Festakt mi Beförderungen und Auszeichnungen stand der restliche Tag zur freien Verfügung.
Die folgende Woche hatte zwei Ausbildungsschwerpunkte für das gesamte Bataillon: Scharfschießen zur Erlangung der Grundschießfertigkeit und "Consequence Management". Hinter diesem Begriff versteckt sich die Summe an Aufgaben, die das Bataillon im Ernstfall leisten muss: Personen- und Fahrzeugkontrolle an Check Points und Patrouillen zu Fuß oder in einem Fahrzeug. "Crowd and Riot Control" - die Kontrolle von Menschengruppen mit nicht friedlicher Absicht - rundet das Programm ab.
Ausgebildet wurde nach dem "Train-the-Trainer"-Prinzip. In der Vorstaffelung bilden Instruktoren der Garde die Gruppen-, Zugs- und Kompaniekommandanten aus. Diese gaben ihr Wissen dann an ihre Soldatinnen und Soldaten weiter. Die Instruktoren überwachten in dieser Phase nur und korrigieren Fehler. Die Themen wurden zuerst einzeln ausgebildet, später in einem Übungsszenario mit Darstellern kombiniert.
Neben den aktuellen Einsatzszenarien des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" wie Objektschutz und sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz trainierten die Deutschmeister auch grundlegende infanteristische Verhaltensweisen. Gesicherter Fußmarsch, Angriff aus der Bewegung und die Kommunikation innerhalb der Gruppe, im Zug und in der Kompanie muss jeder Soldat beherrschen. Bei Hitze, bei Regen – oder, wie bei dieser Übung, bei Schnee und Kälte.
Für die Aufklärer ist der Winter eine besondere Herausforderung. "Es gibt für den Kälteschutz kein Patentrezept. Die einzig sinnvolle Lösung ist, viel Wechselkleidung mitzunehmen" erzählte Oberstabswachtmeister Voura. Der Berufssoldat im Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7 bildete die Aufklärer des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" aus.
Die Übung endete am Freitag, dem 16. März 2018, mit einem Festakt und anschließendem gemütlichen Zusammensein mit Angehörigen und Arbeitgebern.