Besuch vom "zweiten Wächter des PLÖCKENpasses" 2013

 

Es ist wieder Zeit für unsere Fahrt in die militärhistorische Vergangenheit Österreichs. Nachdem wir voriges Jahr den KLEINEN PAL besichtigt haben, wollen wir uns heuer neben dem Museum am Wurzenpass dem "zweiten Wächter des PLÖCKENpasses" zuwenden, dem CELLON. Von diesem Berg erfolgte die Feuerleitung der italienischen Angriffe auf den Rm KÖTSCHACH/MAUTHEN, die ital. Artillerie stand auf den Almen südlich der Reichsgrenze.

 

Die italienischen Stellungen sind, wie die österr./ungarische MG-NASE, gemauert und mit Galerien versehen. Das Militärlager südlich des CELLON ist aus den 40-iger Jahren und zeugt vom mangelnden Vertrauen der Italiener in den damaligen Bündnispartner. Der Cellon ist besonders durch seinen österreichischen Versorgungsstollen und die westlich anschließende GRÜNE SCHNEID interessant, die die Verbindung zum Abschnitt bei der VALENTINALM darstellt. Da die Gipfel in diesem Bereich den Italienern überlassen werden mussten, wurde im Bereich der VALENTINALM eine neue österreichisch-ungarische Verteidigungslinie errichtet.

Besuch des Bunkermuseums am Wurzenpass 2012

 "Am 4. August machten sich fünf Deutschmeister auf den Weg nach Kärnten zu einem militärhistorischen Ausflug. Unterstützt durch ein Fahrzeug des Militärkommandos Wien machten wir uns früh morgens unter der Führung von Major Andreas Handler auf den Weg Richtung Süden, um nach einem ausgezeichneten Mittagessen in Hirt den Wurzenpass und somit das Tagesziel Bunkermuseum zu erreichen.


In Zeiten des Kalten Krieges wurde für die Sperrkompanie, welche den Kärtner Wurzenpass verteidigen sollte, ein umfangreiches Netz an Stellungen und Bunkern gebaut, welche nunmehr in Form eines Museums – ergänzt um zahlreiche weitere Waffen aus der Zeit der Raumverteidigung – von Oberst Andreas Scherer, dem letzten Kommandanten dieser Sperrkompanie, für die Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Es bietet Einblick in eine Zeit unserer Landesverteidigung, die einem großen Teil unserer Milizkameraden noch in Fleisch und Blut übergegangen ist, nunmehr jedoch schon ein Stück Militärgeschichte ist. Mit der anschaulichen Darstellung „seiner“ Kompanie und zahlreichen weiteren Elementen ist es Obst Scherer gelungen dem Bundesheer ein Denkmal zu setzen und interessierten Besuchern, ob militärisch vorgebildet oder nicht, ob jung oder alt, einen wichtigen Beitrag unserer Geschichte angreifbar darzustellen.


Im Anschluss bezogen wir unsere Unterkunft in der Türkkaserne des JgB 26. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Kameraden aus Spittal für Ihre Gastfreundschaft bedanken. Beim Abendessen wurden wir von der Wirtin des Spittaler Brückenwirtes sogar auf ein Eis eingeladen, was unseren positiven Eindruck von der Kärtner Gastfreundschaft noch weiter verstärkte.


Der zweite Tag des Ausflugs versetzte uns zurück in die Geschichte des ersten Weltkrieges, an die Front zwischen Österreich-Ungarn und  Italien am Plöckenpass. Die Stellungen der Kriegsparteien an der Hauptkampflinie entlang des Plöckenpasses waren trotz des hochalpinen Geländes umfangreich ausgebaut und an manchen Stellen nur wenige Meter voneinander entfernt. Extrem widrige Umfeldbedingungen, ständiger Feindkontakt und die aus heutiger Sicht ungewöhnliche Kampfführung mit kaum vorhandenen Tiefen verlangte den Frontsoldaten alles ab und forderte Opfer in unvorstellbarem Ausmaß. Die Gefechte am Plöckenpass waren - typisch für den ersten Weltkrieg - geprägt von viel Feuerkraft, jedoch wenig Schutz und Bewegung. Verschiebungen der Frontlinie gab es kaum oder gar nicht, entscheidungssuchende Gefechte waren eine Seltenheit und mit unglaublichen Verluste verbunden.


Im „Museum 1915 – 1918“ in Kötschach-Mauthen hatten wir die Chance das Gesehene in einem wunderbar aufbereiteten Museum mit geschichtlichen Hintergrundinformationen zu untermauern und das Leid des ersten Weltkrieges im Ansatz nachzuvollziehen.

All jenen, die nicht die Chance hatten, am Ausflug teilzunehmen, können wir einen Besuch des Bunkermuseums am Wurzenpass sowie des Freilichtmuseums am Plöckenpass und das dazugehörige Museum in Kötschach-Mauthen wärmstens empfohlen."

 

Bericht: Martin E.

 


Das Bunkermuseum

 

Bunker, Stellungen, Sperren - und Soldaten für ihre Besetzung und Verteidigung: Lange waren Landesbefestigung und Sperrtruppe im Österreichischen Bundesheer der II. Republik unbekannt und geheim. Ihre Geschichte (1955-2005) zu erforschen, zu dokumentieren und zu präsentieren - das ist das Ziel unseres umfassenden Gesamtvorhabens!

Inhaltliche Basis zur Erforschung und Dokumentation ist eine Studiensammlung mit Quellmaterial und Dokumenten verschiedenster Art zum Thema. Sie wird ständig weiter ausgebaut und verdichtet. Eine Dissertation an der Universität Wien zum Thema ist in Erarbeitung.

Die Präsentation erfolgt auf unserer Homepage www.bunkermuseum.at (ident mit www.bunker.at) und im „Bunkermuseum Wurzenpass/Kärnten“. Hier können Sie eine einmalige österreichische Bunkeranlage aus dem Kalten Krieg besichtigen. Früher „streng geheim“ ist sie seit 26. August 2005 als praktischer Beitrag zum „Jubiläumsjahr 2005 – 50 Jahre Bundesheer“ während unserer Öffnungszeiten öffentlich zugänglich.

Die Homepage informiert Sie über Historisches, über Aktuelles und über unsere Aktivitäten.

Nutzen Sie die Galerien und machen Sie sich Ihr Bild von der Landesbefestigung und Sperrtruppe Österreichs und von den Anlagen und ihrer Besatzung am Wurzenpass.

 

Die Homepage lädt Sie aber auch zur Kontaktaufnahme und Mitwirkung ein:

 

wir suchen

- Quellmaterial und Zeitzeugen für das Forschungsprojekt
- Unterstützer, Partner und Sponsoren für das „Bunkermuseum Wurzenpass/Kärnten“ und
-

weitere Mitglieder für unseren „Verein zur Erhaltung der Sperranlagen der Sperrkompanie WURZEN (VESpa WURZEN)“.